1. Leserfreundliche Serifenlose Schriftarten verwenden (Bspw. Tahoma)
2. Formatvorlage der jeweiligen verwendeten Programme nutzen
3. Kontrastreiche Bilder und Text-Hintergrund-Verhältnisse verwenden
4. Keine Informationen über Farben vermitteln, Verzicht auf Rot-Grün Kombinationen
5. Klare Strukturen einhalten

Empfehlungen für die Erstellung barrierefreier Dokumente

Barrierefreie Dokumente (Word, PDF) sind mit einem Screenreader und Vergrößerungssoftware lesbar, klar gestaltet und strukturiert, der Fokus liegt auf der Informationsvermittlung.

Checkliste

Formatvorlagen verwenden

1. Benutzen Sie die Formatvorlagen des jeweiligen Programms für Überschriften, Standardtexte etc.
2. Überspringen Sie bei den Überschriften keine Ebenen (Überschrift 1, Überschrift 2, Überschrift 3 usw.)
3. Benutzen Sie linksbündigen Flattersatz
4. Bei Listen die entsprechenden Aufzählungszeichen verwenden; keine selbst eingefügten Zeichen oder römischen Ziffern
5. Bei Tabellen die angebotenen Möglichkeiten der Anwendung (bspw. Word) benutzen
6. Zeilen und Spalten sollten entsprechend definierte Überschriften haben
7. Überschriften bei mehrseitigen Tabellen wiederholen. Überschriftenformatierung erfolgt unter "Tabellentools – Layout – Überschriften wiederholen"
8. Leere Zeilen in Tabellen vermeiden
9. Vermeiden von Kopf- und Fußzeilen bei der Konvertierung in das PDF Format werden diese Informationen meist nicht mit übernommen
10. Bei längeren Texten immer Inhaltsverzeichnis und gegebenenfalls Glossar angegeben
11. Absätze erstellen mit Tabulatortaste oder „Steuerung + Enter“, nicht mit Tabulatortaste oder mit Leerzeichen

Hervorhebungen und Leserlichkeit

1. Benutzen Sie eine leserfreundliche Schriftart. Am besten geeignet sind humanistisch serifenlose Schriftarten (auch "dynamische Grotesk" genannt) wie bspw. Tahoma.
2. Vermeiden Sie Sonderformatierungen, wie VERSALSCHREIBUNG
3. Wenn nötig, sind Texte durch fett oder kursive Schriften hervorzuheben
4. Unterstreichungen sollten nur für Links benutzt werden
5. Linktext eindeutig benennen, nicht den Link ausgeschrieben als Text
6. Silbentrennung vermeiden, denn automatische Silbentrennung führt bei hörbaren Ausgaben häufig zum Vorlesen von zwei Wörtern
7. Dokumentensprache festlegen. Word hat meistens als Standardeinstellung die deutsche Sprache mit Option „Sprache automatisch erkennen“, wenn anderssprachige Textpassagen nicht erkannt werden, können diese unter dem Menüpunkt „Überprüfen – Sprache“ angepasst werden

Verwenden von Bildern und Farben

1. Wenn Sie Textpassagen farblich hervorheben wollen, achten Sie auf einen hohen Kontrast, generell sollten fette und kursive Schrift als Hervorhebungen genutzt werden
2. Farbkombinationen aus Rot-Grün sollten vermieden werden. Ebenso die Komplementärfarben Blau-Orange, Gelb-Violett, diese können zu Filmmereffekten führen. Rechner zur Berechnung von Kontrasten finden Sie hier: Kontrastrechner
3. Generell sollten Sie darauf verzichten Informationen mittels Farben zu vermitteln
4. Bei farbigen Hintergründen sollte der Kontrast möglichst hoch sein
5. Vermeiden Sie Bildelemente die nicht im Zusammenhang mit dem Text und der inhaltlichen Aussage stehen
6. Abbildungen sind durch Umbruchchart „Mit Text in Zeile“ zu positionieren
7. Grafiken, Bilder, Diagramme, Tabellen etc. müssen einen Alternativtext haben, dieser gibt die sichtbare Abbildung textuell wieder
8. Grafiken, Bilder, Diagramme, Tabellen etc. eindeutig beschriften

Kontrolle der Barrierefreiheit

1. In Word im Reiter „Überprüfungen – Barrierefreiheit“, hier werden etwaige Probleme in der Barrierefreiheit inklusive Lösungsvorschlägen aufgezeigt

PDF exportieren

1. Über Reiter „Acrobat – PDF erstellen“ oder den Reiter „Datei – Als Adobe PDF speichern“ exportieren
2. Nicht über „Datei – Drucken – Als PDF Drucken“, da viele Informationen für die Barrierefreiheit dabei verloren gehen können

Empfehlungen für die Erstellung barrierefreier Moodle-Kurse

Allgemeines zur Verwendung von Moodle-Kursen

1. Wenn möglich eine kurze Einführung in den Kurs geben als Orientierungshilfe
2. Materialien und Aktivitäten frühzeitig zur Verfügung stellen, um eine längere Bearbeitungszeit auf Grund von Überwindung von Barrieren gerecht zu werden
3. Falls Materialien oder Aktivitäten wöchentlich zur Verfügung gestellt werden, können Sie diese für betroffene Studierenden bereits früher zur Verfügung stellen, in dem Sie die Einstellung "Voraussetzung" benutzen

Checkliste 

Formatvorlagen verwenden

1. Für Überschriften und Zwischenüberschriften konsequent Absatzformate verwenden
2. Benutzen Sie eine Leserfreundliche Schriftart. Am besten geeignet sind humanistisch serifenlose Schriftarten (auch "dynamische Grotesk" genannt)

Verwenden von Bildern und Farben

1. Bilder sollten sinnvoll und notwendig sein.
2. Bildbeschreibungen und Alternativtext immer einfügen. Bildbeschreibung in Moodle-Text-Editor unter "Beschreibung für jemanden, der das Bild nicht sehen kann" eintragen.
3. Hervorheben von wichtigen Informationen durch blaue Schriftfarbe oder Fettung.

Kontrolle der Barrierefreiheit

1. Im Moodle-Text-Editor befinden sich im Menüpunkt "Menüleiste umschalten" der Unterpunkt "Barrierefreiheit", hier wird der eingegebenen Text auf Barrierefreiheit überprüft (Kontraste, Farben etc.).

Empfehlungen für die Erstellung barrierefreier PowerPoint-Folien

Checkliste

Formatvorlagen verwenden

1. Vordefinierte Folienlayouts nutzen, für notwendige Anpassungen den Folienmaster benutzen
2. In der Gliederungsansicht sollte jede Folie einen Folientitel haben
3. Aufzählungen und Listen werden mit den bereitgestellten Funktionen der Anwendung erstellt. Die Hierarchie wird mit Tabulatortaste erstellt
4. Tabellen mit den Funktionen der Anwendung erstellen. Überschriftenzellen und Tabelle einen Alternativtext zuweisen, damit diese von einem Screenreader vorgelesen werden können
5. Hyperlinks mit einem aussagekräftigen Titel anzeigen. Geben Sie eine Quickinfo (Kurzer Informationstext, der angezeigt wird, wenn der Mouse Cursor über dem Link steht) an

Grafiken und Alternativtexte

1. Der Alternativtext soll den informationgebenden Inhalt der Grafik angeben. Zuerst die Art des Bildtyps: Foto, Art des Diagramms, bzw. der SmartArt oder Strichzeichnung; danach die inhaltliche Erläuterung und der Copyright-Vermerk
2. Dekorative Grafiken sollten als solche gekennzeichnet werden, inhaltlich zusammengehörende Elemente werden gruppiert und haben nur einen Alternativtext
3. Mathematische Formen sollen als Grafiken eingefügt werden. Online ist dies mit einem Formeleditor möglich. Im Alternativtext muss die Formel mit MathML oder in der LaTeX-Notation angeben werden
4. Die Formeln anderer Fachgebiete sollen entsprechend behandelt werden
5. Die Lesereihenfolge (Start – Anordnen – Auswahlbereich) jeder Folie wird korrekt sortiert. In der Richtung: von unten nach oben, werden blinden Anwendern die Elemente einer Folie durch einen Screenreader vorgelesen

Empfehlungen für die Erstellung barrierefreier Videos

Barrierefreie Online-Videos zeichnen sich dadurch aus, dass sie barrierefrei erreich- und bedienbar (barrierefreie Einbindung) sind. Für höreingeschränkte Menschen wird eine Untertitelung zur Verfügung gestellt und wichtige visuelle Informationen werden für blinde Menschen über eine Audiodeskription vermittelt.

Checkliste

Drehort:

1. Planen Sie die Inhalte ihrer Videos im Vorfeld drehbuchartig
2. Erstellen Sie, falls möglich, mehrere kurze Videos und veröffentlichen diese Videos unter einem Themenbereich, das ist nutzerfreundlich und erhöht die Aufmerksamkeit
3. Filmen Sie mit einheitlichem Licht, das Gesicht möglichst gut ausgeleuchtet
4. Verwenden Sie nur eine Lichtquelle, kein Gegenlicht
5. Der Hintergrund sollte statisch, nicht überladen und nicht kontrastreich sein
6. Vermeiden Sie Störgeräusche (Raumhall, offene Fenster), verwenden Sie falls möglich ein externes Mikrofon
7. Ihr Blick sollte auf Augenhöhe mit der Kamera sein, vermeiden Sie übertriebene Mimik

Stimme:

1. Verbalisieren Sie im Video gezeigte visuelle Inhalte (Audiodeskription – Wer, Wo, Was, Wann) und bei jedem Wechsel die aktuell sichtbare Folie
2. Video bei Aufnahmen kurz vorher und nachher laufen lassen, damit keine Informationen verloren gehen
3. Beim Sprechen in die Kamera schauen, damit Lippenlesen ermöglicht wird, mäßiges Redetempo

Visualisierungen:

1. Fügen Sie zu Beginn eines Videos den Titel des Videos und am Ende ein Impressum (Verantwortlicher und Erstellungsjahr) als Grafiken ein
2. Vermeiden Sie harte Schnitte und spezielle Übergänge, wie Überblendeffekte
3. Achten Sie bei gezeigten Inhalten auf deren Barrierefreiheit: Farben, Kontraste und Schriftarten
4. Wenn Sie Bilder, Grafiken oder ähnliches einfügen achten Sie auf klare Strukturen
5. Fügen Sie, wenn möglich, nur Bilder, Grafiken oder Filmausschnitte ein die inhaltlich relevant sind
6. Audiodeskription von gezeigten Inhalten wie Bildern oder Grafiken, verbalisieren Sie bereits bei der Aufnahme Ihres Videos was zu sehen ist (Wer, Wo, Was, Wann).
7. Erklären Sie bei kurzen, eingespielten Sequenzen vorher was zu sehen sein wird; Bei längeren Sequenzen sprechen Sie in den Dialogpausen
8. Beachten Sie Urheberrechte bei eingefügten Fremdmaterial

Technisches:

1. Videos exportieren in Dateiformat MPEG4
2. Seitenverhältnis sollte im Idealfall 16:9 sein, Auflösung Full HD oder 4K.
3. Vermeiden Sie Videoaufnahmen in denen innerhalb einer Sekunde häufiger als dreimal etwas aufblitzt, da dies bei einigen Menschen zu epileptischen Anfällen führen kann

Untertitel

1. Erstellen Sie Untertitel im Format .srt bzw. .vtt. Die Untertiteldatei sollte dem Video eindeutig zugeordnet werden können und den Sprachcode enthalten (Datename.de_DE.vtt)
2. Der Dateiname sollte Angaben zum Kontext und dem Erstellungsdatum enthalten
3. Eine Untertiteldatei besteht aus vier Teilen:

   Chronologische Nummerierung der einzelnen Untertitel

   Der genaue Timecode der den Zeitpunkt des Untertitels angibt an dem er angezeigt wird

   Der Untertitel an sich

   Eine Leerzeile die die Untertitelblöcke voneinander trennt
4. Untertiteldatei können händisch in einem Texteditor erstellt werden (Editor unter Windows)
5. Beim Speichern der Datei die Dateiendung in .srt oder .vtt ändern und abspeichern

! Hinweis: Die THB stellt ihren Mitarbeitenden das Videobearbeitungsprogramm Camtasia zur Verfügung. Hier können die Untertiteldateien nur in dem Format .srt importiert werden.

Weitere Informationen zum Bearbeiten oder Hinzufügen von Untertiteln in Camtasia finden Sie auf dieser kurzen Tutorial Seite von Camtasia